#2 Sind wir nicht alle etwas fe’male?
Eine neue Inszenierung von Jacqueline Kornmüller. Noch bis Ende Mai im Kunsthistorischen Museum Wien
Nach Ganymed Boarding, Ganymed goes Europe und Ganymed Dreaming startete das Kunsthistorische Museum Wien unter der Leitung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf das nächste große Projekt: Ganymed Fe male begibt sich mit feministischem Blick auf eine literarische und musikalische Reise durch die Gemäldegalerie:
Was steckt hinter den Darstellungen von weiblichen Figuren im Vergleich zu denen von männlichen? Zunächst einmal: der männliche Blick. Es handelt sich mit nur wenigen Ausnahmen um Kunst, die von Männern für Männer hergestellt wurde. Dieser Umstand fordert einige Vermutungen, vielleicht auch Vorurteile, ja sogar Verurteilungen heraus.
We should all be feminists!
Entdecke die alten Meister neu, erlebe Kunst mit allen Sinnen, verändere deinen Blick! Theater, Musik, Tanz und Performance laden euch ein, in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums das Heute im Gestern zu erforschen. Lass dich verführen und werde Teil einer atemberaubenden Performance.
Rubens - Das Pelzchen
Julia Stemberger, die sich die Bewegungsstudie von Rubens Bild "Das Pelzchen" aneignete und wie sie einen Pelzmantel notdürftig über ihre nackte Haut geschwungen trug. "Ich bin aus Blicken" gemacht heißt der dazugehörige Text der polnischen Autorin Joanna Bator. Sie klagt aggressiv die Blicke der Zuseher, der Männerwelt an, die gierig auf ihr haften.
Conrat Meit - Adam und Eva
Die beste Performance, weil sehr kurz und direkt, war in meinen Augen die zum Bild “Adam und Eva” von Conrat Meit. Es sprachen und spielten Christoph Rothenbuchner und Carmen Steinert einen schlichten, kurzen Text, der das männliche Urteil über die Frau als die Schuldige an allem fällt. Gib mir deine Äpfel!
Correggio - Io und Jupiter
Zum Bild “Io und Jupiter” von Corregio spielten Ramsch und Rosen (im Bild Julia Lacherstorfer) und die Company of Music eine sehr berührende Musikcollage.
Io – eindringlich und zart als Stimme der Geige, wird von den Männern – teils Stimmen, teils Instrumenten – bedrängt. Eine sehr intensive Vorstellung.
Was bewegt, was hindert, was lockt die Frau, was inspiriert sie, was in ihr will, kann, muss sich befreien? Autorinnen, Künstlerinnen werfen unterschiedlichste Blicke auf die Malerei des Abendlandes. Von Joanna Bator bis Zadie Smith. Vom Osten Europas zum Westen Amerikas. Und suchen das Weibliche in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums.
Es ist ein sehr interessantes Erlebnis und ich kann jedem nur empfehlen, schaut euch das Spektakel unbedingt an! Es erwartet euch ein außergewöhnlicher Kunstgenuss. Bis Ende Mai folgen noch vier Vorstellungen. 13.5. | 20.5. | 27.5. | 31.5. - 19 bis 22 Uhr - Einlass ab 18.15 Uhr
Tickets gibt es über den Online-Shop und an der Tageskasse.
Summary
The Kunsthistorisches Museum Wien launched the next major project: Ganymed Fe male takes a feminist view of a literary and musical journey through the painting gallery:
What is behind the representations of female figures compared to those of male? First of all, the male look. With only a few exceptions are art created by men for men. This circumstance calls for some assumptions, perhaps even prejudices, even condemnations.
Discover the old masters, experience art with all your senses, change your look! Theater, music, dance and performance invite you to explore today's art in the gallery of the Kunsthistorisches Museum. Let yourself be seduced and become part of a breathtaking performance.