ⓦ 356 “Alles, was eine Stimme hat, bleibt” mit Elisabeth Szwarc vom Familienhörbuch … Zuhören, Emotionen und Erinnerungen

Das Familienhörbuch ist ein Zukunftsgeschenk für die Ohren: Persönlich. Liebevoll. Authentisch.

Wir reden über das Zuhören, über die Emotionen, Erinnerungen, Dankbarkeit und die befreiende Erleichterung beim Erzählen der eigenen Geschichte und des reichhaltigen Lebens.

Gregor Nick und ich reden heute mit der Projektkoordinatorin vom Familienhörbuch Elisabeth Szwarc. Im Familienhörbuch kommen Menschen zu Wort, die ihre eigene Geschichte und ihre Lebenserfahrungen für ihre minderjährigen Kinder erzählen. Es sind unheilbar und lebensverkürzend kranke Mütter und Väter, die ihre Kinder auf dem Weg in ihr Erwachsenenleben nicht mehr begleiten können.

Das Familienhörbuch ist ein Zukunftsgeschenk für die Ohren, das lebenslang begleiten soll. Es gibt Antworten auf große und kleine Fragen wie „Mama, wann warst du das erste Mal verliebt“ oder „Papa, was wolltest du als Kind werden?“

Jede Lebensgeschichte ist es wert, erzählt zu werden. Die Familienhörbücher sind von Mutter oder Vater höchstpersönlich und mit eigener Stimme erzählt. Persönlich. Liebevoll. Authentisch.

Was macht eine Audiobiografie so besonders? Die magische Verbindung von Musik, die bestimmte Momente des Lebens bezeichnet, mit den vielen, persönlichen Geschichten, den traurigen Momenten, aber auch den wirklich schönen, die da erzählt werden. Ein großes Ganzes - ein Leben.

Kapitelmarken zum Podcast

  • (00:00) Alles, was eine Stimme hat, bleibt

  • (02:30) Vorraussetzungen für ein Familienhörbuch

  • (06:45) Auswahlverfahren und Erstgespräch

  • (11:45) Aufnahme mit Audiobiografen vor Ort

  • (15:30) Vorbereitung und Impulse: Was soll ich erzählen?

  • (21:00) Start- und Vorlesekapitel

  • (26:00) Über das Erzählen und Zuhören

  • (33:00) Wen spricht man im Hörbuch an?

  • (36:00) Was, wenn die Emotionen zu viel werden?

  • (40:00) Die Stimme hat so viele Facetten

  • (44:00) Symbiose: Ein Fotoalbum "besprechen"

  • (47:45) Wie läuft die Postproduktion der Sound-Designer?

  • (51:55) Erinnerungen, Dankbarkeit und Erleichterung

  • (54:15) Wissenschaftliche Begleitung

  • (57:30) Transfer für die Hinterbliebenen und Kinder

  • (1:03:00) Über hundert Hörbücher in 2023 produziert

  • (1:06:00) Kosten von 6000 Euro pro Produktion

  • (1:08:00) Botschaften die Lebenden: Kettcar - Zurück aus Ohlsdorf s.u.

  • (1:12:30) Familien-Dramen und Konflikte

  • (1:19:00) Wir sagen: Let the good times shine!

  • (1:23:00) Wortschöpfung Familienhörbuch

Ausgewählte weekly52 zum Tod und Sterben

Das Familienhörbuch

Im Familienhörbuch kommen Menschen zu Wort, die ihre eigene Geschichte und ihre Lebenserfahrungen für ihre minderjährigen Kinder erzählen. Es sind unheilbar und lebensverkürzend kranke Mütter und Väter, die ihre Kinder auf dem Weg in ihr Erwachsenenleben nicht mehr begleiten können.

Das Familienhörbuch ist ein Zukunftsgeschenk für die Ohren, das lebenslang begleiten soll. Es gibt Antworten auf große und kleine Fragen wie „Mama, wann warst du das erste Mal verliebt“ oder „Papa, was wolltest du als Kind werden?“ Bisher wurden für mehr als 450 Kinder Familienhörbücher aufgenommen, je nach Biografie auch mehrsprachig auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Österreichisch, Flämisch, Türkisch, Schweizerdeutsch, Polnisch, Russisch, Chinesisch und Kroatisch.

Uns ist bewusst: Sprache ist zweifellos ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die eigene Identität, aber nicht der einzige. Jede Lebensgeschichte ist es wert erzählt zu werden. Die Familienhörbücher sind von Mutter oder Vater höchstpersönlich und mit eigener Stimme erzählt. Persönlich. Liebevoll. Authentisch. Authentizität heißt für uns auch sprachlichen und kulturellen Einflüssen Raum zu geben. Wir sind offen.

Es ist ein Herzensprojekt von Judith Grümmer. Sie ist erfahrene Hörfunkjournalistin und Audiobiografin aus Köln und hat im Herbst 2019 die als gemeinnützig anerkannte Familienhörbuch gGmbH gegründet. Das Familienhörbuch finanziert sich ausschließlich über Spenden und ist für die Teilnehmer:innen kostenfrei.

Die Erzählungen werden mit modernsten Techniken des Audiojournalismus dramaturgisch gestaltet. Nach dem Tod eines Elternteils unterstützen die Hörbücher die hinterbliebene Familie, vor allem die Kinder, bei der Trauerbewältigung und begleiten sie individuell.

Sie möchten auch in das Projekt aufgenommen werden? Sie haben Fragen und wollen Antworten erhalten? Kein Problem! Hier haben Sie Möglichkeiten uns zu kontaktieren. —> Kontaktformular

  • 436 Teilnehmer:innen wurden seit 2017 in das Projekt aufgenommen

  • 632 Kinder werden mit einem Familienhörbuch
    aufwachsen

  • 100 Arbeitsstunden stecken in einem Hörbuch

  • 6000€ kostet ein für Palliativpatienten kostenfreies Familienhörbuch

  • Jetzt Spenden

Linktipps


Ich war spät und rutschte hinten in die unbesetzten Reihen
Es waren nicht viele gekommen, nur vorne stand jemand allein
Und erzählte etwas hölzern die Geschichte eines Lebens
Von dem ich nicht viel wusste, nur dass es kurz war und der
Kampf darum vergebens

Die Frau vor mir sagte ihrer Nachbarin ins Ohr
Dass er ein Schatten seiner Selbst war und immer mehr Gewicht verlor
Dass er immer tapfer sagte, ich hab die Schnauze noch nicht voll
Und dass das Ding in seinem Kopf so groß wie ein Golfball
Gewesen sein soll

Wir sind vor Jahren öfter zusammen um die Häuser gezogen
Und dann irgendwann nicht mehr

Seine Mutter sagte später, dass er häufig von mir sprach
Und dass sie froh sei, dass ich gekommen bin. Ich hatte ehrlich gesagt
Ziemlich lange nachgedacht, ob ich wirklich herkommen sollte
Er hat sich irgendwann bei mir nicht mehr gemeldet, weil ich mich melden wollte

Ich erinnere mich, wie er sagte, als wir durch die Straßen gingen,
Dass er gerne mal nach Roskilde will,
Aber alleine macht's keinen Spaß und keinen Sinn

Wir sind vor Jahren öfter zusammen um die Häuser gezogen
Und dann irgendwann nicht mehr

Er sah immer noch gut aus, wie er so friedlich da lag, in seinem
Schwarzen Anzug, in dem hellen Sarg. Als würde er gleich zu mir sagen,
Schmeiß die Blumen weg, und raus durch die Tür
Lass uns noch einmal - um die Häuser ziehen wie früher

Songschreiber: Marcus Wiebusch, Reimer Bustorff, Erik Langer, Christian Hake, Lars Wiebusch


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