ⓦ 326 Dreitausend Jahre Geschichte(n) aus dem Alten Orient mit Rosel Pientka-Hinz … Die ältesten Texte der Menschheit in Keilschrift

Wir reden über Babylon, Wahrsagekünste und Sternenbeobachtung als Vorläufer moderner Wissenschaften und über Rituale zum Schutz des Königs.

Rosel erforscht seit 40 Jahren den Alten Orient. Wir gehen 5000 Jahre zurück zu den ältesten Texten, dem kulturellen Gedächtnis der Menschheit. Wie ist die Keilschrift 3000 v. Chr. entstanden, wie hat sie sich entwickelt, was wurde notiert und wie wurde der Babel-Bibel-Streit um die Sintflut gelöst? Wir reden über Mesopotamien, Babylon, die Zahl 60 und wie Könige bei Finsternissen gerettet wurden.

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  • (00:00) Mit Rosel geht es 5000 Jahre zurück in die Geschichte

  • (05:00) Mythos Sintflut - der Babel-Bibel-Streit

  • (08:00) Wo liegt der Orient geografisch genau?

  • (10:00) Die ältesten Texte der Menschheit in Keilschrift

  • (14:00) Wie ist die Literatur entstanden?

  • (18:00) Bibliothek des König Aššurbanipal

  • (21:00) Wettstreit um die Entzifferung der Keilschrift

  • (26:00) Das Ersatzkönig-Ritual

  • (30:00) Hermeneutik, Symbole und Leberleser (Haruspex)

  • (34:00) Altbabylonische Zeit mit Hammurapi 18. Jh. v. Chr.

  • (36:00) Das Studium der Altorientalistik

  • (41:00) Zählen mit der Zahl 60: Minuten und Sekunden

  • (44:30) Die ultimative Kontingenzbewältigung: Was bleibt?

  • (48:00) Der Untergang mit Alexander den Großen und der Turm zu Babel

  • (52:00) Der historische Blick zurück und in die Zukunft

  • (1:00:00) Outtake: Ich weiß gar nicht, was ich hier soll ;-)

Zum Nachlesen bei Wikipedia


PD Dr. Rosel Pientka-Hinz

Privatdozentin für Altorientalistik (KHK Visiting Research Fellow 2009), Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES), Ruhr-Universität Bochum

Rosel Pientka-Hinz studierte Altorientalische Philologie, Altorientalische Archäologie und Semitistik an der Wilhelms-Universität Münster sowie der Philipps-Universität Marburg. wo sie mit einer historischen Arbeit über das Ende der altbabylonischen Periode promoviert wurde.

Ihre Habilitationsschrift befasst sich mit der Darstellung des Skorpions in der altorientalischen Literatur. Sie lehrte von 2004-2010 als Hochschuldozentin für Altorientalistik an der Universität Marburg; 2007/2008 als Gastprofessorin an der Universität Wien. 2009/2010 forschte sie als Gastwissenschafterlin am Käte-Hamburger-Kolleg "Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa" zur Bedeutung der Schlange im Alten Orient.

2014 fand eine Umhabilitation an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum statt, als Privatdozentin unterrichtet sie am CERES altorientalische Religionsgeschichte. Mehr unter ceres.rub.de/de/


Die Völker des Alten Orients – vornehmlich Sumerer und Akkader, Babylonier und Assyrer, Elamer und Hethiter, Ägypter und Syrer – entwickelten im Zuge der drei vorchristlichen Jahrtausende diverse religiöse Vorstellungen, deren Einflüsse auf Judentum, Christentum, Zoroastrismus und Islam nicht zu unterschätzen sind.

Ein Überblick über die Vielfalt altorientalischen Weltverständnisses und religiöser Praktiken soll nicht zuletzt Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie gegenseitige Beeinflussungen im multikulturellen Kontext des vorderasiatischen Raumes darlegen. Ausgesuchte Beispiele von religiöser Kommunikation, rituellem Handeln und symbolischen Darstellungsformen sollen die Entwicklung sinnstiftender Systeme innerhalb der altorientalischen Welt aufzeigen und zum interkulturellen Vergleich anregen.

Zur Einordnung und zum Neugierig-machen einige Themenfelder: Babylon, Nabel der Welt, mit seinem berühmten Turm – uralte Wahrsagekünste wie Leberschau und Sternenbeobachtung als Vorläufer moderner Wissenschaften – Polytheismus und Monotheismus nebeneinander in einer Welt – mythische Erzählungen über Inanas Gang in die Unterwelt oder die Geburt des Zahnwurms – Rituale zum Schutz des Königs bei einer Mondfinsternis oder zum ordentlichen Beginn des neuen Jahres – Ursprungsgeschichten auch von Hexenverfolgung und Dämonengestalten, die wie etwa Pazuzu Jahrtausende überdauerten.

Das Akkadische (Assyrisch-Babylonisch) – die älteste semitische Sprache des Vorderen Orients, in der etwa das weltberühmte Gilgamesch-Epos oder die Sintflutgeschichte verfasst worden sind – war bis zum Beginn des Christentums für fast drei Jahrtausende fester Bestandteil vorderasiatischer Sprachkultur. In Keilschrift niedergeschrieben verfügen wir heute über einen Fundus von Hunderttausenden von Tontafeln.


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