#17 Langzeitbelichtungen und Light@night
Ich habe auf PetaPixel.com einen spannenden Beitrag über Michael Wesely gefunden. Mit seinen wirklich extremen Langzeitbelichtungen "Open Shutter" hat der Fotograf aus Berlin einen eigenen Weg gefunden, Veränderung darzustellen. Der „Zwischenstand“, in dem das Motiv am längsten verweilt, hat den größten Anteil am Bild. So entstanden unter anderem beeindruckende Studien der Entwicklung von Tulpen in einer Vase bis zum Verwelken oder vom Bau oder Abriss ganzer Gebäude.
Für seine Fotografien benutzt er Filter und extrem geringe Öffnungen, um die Lichtmenge zu reduzieren, die auf den Film gelangt. So entstehen sagenhafte Langzeitbelichtungen, die sowohl die Objekte an sich als auch die Zeit festhalten – eine Art Zeitkapsel also.
Die fotografische Registrierung eines langen Zeitraumes mit selbst gebauten Plattenkameras zum Teil über Jahre hinweg schafft so ein überzeitliches Bild der Realität, „macht die Zeit als Medium des Verschwindens sowie das Verschwinden der linearen Zeit selbst sichtbar.“
Für seine Fotografien benutzt er Filter und extrem geringe Öffnungen, um die Lichtmenge zu reduzieren, die auf den Film gelangt. So entstehen sagenhafte Langzeitbelichtungen, die sowohl die Objekte an sich als auch die Zeit festhalten – eine Art Zeitkapsel also.
Bei Amazon gibt es eine ganze Reihe von Publikationen des Künstlers und seiner Frau.
Light@night, LiveComposite und Langzeitbelichtungen
Die meisten Langzeitbelichtungen spielen sich im Rahmen von fünf Sekunden bis hin zu mehreren Minuten ab. Bei bewegten Objekten führen Langzeitbelichtungen zu großen Bewegungsunschärfen, die auch als Light Painting bezeichnet werden. Personen verschwimmen und im Extremfall können sie auch aus dem Bild herausgezaubert werden – dies nutzen Architekturfotografen sehr gerne. Die Scheinwerfer von Autos oder Lastern erzeugen bei einer Langzeitbelichtung tolle Streifen im Bild. Und wir kennen die Aufnahmen von Sternen, die beim Einsatz von langen Belichtungszeiten durch die Erddrehung wie Kreise aussehen.
Langzeitbelichtungen verlangen nach einem Stativ. Je nach Kameramodell wählt man das Belichtungsprogramm B (steht für Bulb) oder das manuelle Programm M. Hat man diesen Modus gewählt, so bleibt der Verschluss so lange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt bleibt. Empfehlenswert ist ein Fernauslöser oder über eine mit der Kamera verbundene App, damit das Bild nicht verwackelt.
Meine Olympus Kameras OMD10 und die PEN-F haben einen Modus, der sich "LiveComposite" nennt. Das funktioniert folgendermaßen: Man stellt die Kamera auf ein Stativ und startet eine Belichtung von z.B. drei Sekunden. Direkt nach dieser Belichtung macht die Kamera die nächste Belichtung und übernimmt aus dem neuen Bild nur Elemente, wenn diese heller sind als die entsprechenden Punkte der vorherigen Belichtung. Das Ergebnis wird sofort am Bildschirm gezeigt und zwar solange, bis man die Belichtung stoppt. So kann man sogar live die "Lightpaintings" am Monitor kontrollieren.
Das war jetzt alle Theorie und Inspiration für mich. Gemacht habe ich das noch nie. Aber "scheiß der Hund drauf"! Ich habe alle Regeln beiseite geschoben und es mal ausprobiert, allerdings nicht in Wochen oder Jahren ;-)) sondern in maximal 60 Sekunden.
Die ersten drei Bilder sind vom Hauptbahnhof in Düsseldorf. Dort habe ich die Nacht mit einem 1000x ND-Filter "simuliert", damit ich länger belichten kann. Für die Freaks habe ich die Exif-Daten (ISO, Blende, Belichtungszeit und Objektiv) zu den Fotos gesellt. Die weiteren sind dann am späten Abend an der Landstraße entstanden und die letzten drei waren reine LiveComposite Selfie-Spielereien.
Probiert es mal aus - bin auf eure Erfahrungen gespannt. Oder habt ihr noch Tipps? Dann her damit ...
Summary
Since the early 1990s, the German photographer Michael Wesely has been inventing and refining techniques for using extremely long camera exposures to take compelling photographs. Through the use of filters and a tiny aperture (yet one that is standard in a professional camera lens), he can diminish the amount of light hitting the negative to the point where he can make the exposure last many thousands of times longer than we expect. Some of his pictures of Berlin's Potsdamer Platz, for example, in a series completed in 1999, were continuously exposed over a period of twenty-six months. The results of Wesely's exploration of these extremely long exposure times are as surprising as they are beautiful.