ⓦ 441 (◕‿◕) 🎤 (◕‿◕) Von Akribie ♥ zu Ikigai ♡ mit Nina Papiorek feat. Thomas Leuthard
NINA PAPIOREK PHOTOGRAPHY
street | architecture | landscape
Was ist dein persönliches „Ikigai“ – was gibt dir im kreativen Arbeiten Balance und Erfüllung?
Vom Sinn des Sehens – Nina Papiorek über „Ikigai“
In dieser Folge spricht Nina Papiorek über ihr zweites Buch Ikigai und die Reise, die dorthin geführt hat. Bereits mit ihrem Debüt Akribie setzte sie ein klares Zeichen: Präzision, Strenge und die kompromisslose Suche nach Ordnung bestimmten ihre Bildsprache. Mit Ikigai öffnet sich nun ein neues Kapitel, das nicht weniger konsequent, aber stärker philosophisch geprägt ist.
Ikigai – das japanische Konzept für Sinn, Erfüllung und Balance – bildet den roten Faden des Gesprächs. Nina beschreibt, wie Fotografie für sie mehr ist als das Festhalten von Momenten: Sie ist ein bewusster Akt des Sehens, eine meditative Praxis, die sie seit Jahren begleitet. Ihre Schwarz-Weiß-Fotografie ist nicht nur ein ästhetisches Statement, sondern Ausdruck einer Haltung: Reduktion als Konzentration, Minimalismus als innere Klarheit.
Die Arbeit an Ikigai bedeutete für Nina auch, die menschliche Figur neu zu verorten. Während Architektur und Landschaft ihre vertrauten Motive bleiben, ist es der Mensch, der Dimension, Spannung und Fragen in ihre Bilder bringt. Sie erzählt von Geduld und Warten – wie wichtig es ist, Orte zu finden, Momente abzupassen und nicht zu erzwingen, sondern entstehen zu lassen.
Spannend ist, wie Nina auch persönliche Erfahrungen einwebt: über Disziplin, über das Vertrauen in die eigene Handschrift und über die Herausforderung, den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um Authentizität – darum, eine Balance zu finden zwischen Planung und Loslassen.
Am Ende wird klar: Ikigai ist nicht nur ein Bildband, sondern eine Einladung, langsamer zu sehen, bewusster zu schauen und in den Bildern Stille und Sinn zu finden.
🕒 Kapitelmarken und Links
00:00 Vorstellung Nina Papiorek und Rückblick auf „Akribie“
04:53 'Ikigai' als optischer Gegensatz wie Negativ und Ausbelichtung
07:47 Von Akribie zu Ikigai
12:54 Thomas Leuthard Fragen an Nina: Was ist dein Ikigai, Orte, Motive und Motivation
19:49 Gemeinsamkeiten und gegenseitiger Respekt: Grüße an Siegfried Hansen und Thomas Leuthard
22:23 Ikigai: Das wofür es sich zu leben lohnt - Balance im Leben und in der Fotografie
25:13 Wandel in der Fotografie und neue Motive
27:59 Kreativität und Individualität in der Fotografie
29:54 Reisen und Inspiration: Die Suche nach neuen Orten
31:01 Motivation, Flucht oder Leidenschaft?
32:19 Missfits: Und alles, watte siehst, is Oberhausen
34:01 Mensch, Architektur und spontane ungestellte Candid Momente
38:07 Bildbearbeitung: Der kreative Prozess hinter der Fotografie
40:23 Die Kunst der Fotobuchgestaltung: Auswahl, Reihenfolge und Positionierung
43:35 Bilderserie Regenfotos
44:47 Einzigartige Bildtitel mit ASCII-Kunst |||||||||||||| |||||||||||^i|| |##|##|##| i |||||| ◼[ ]◼[i ]◼[ ]◼◼ _/\/\/°\/\/\_
47:55 Selbstverlag: Papier, Gestaltung und Materialien der Bücher
51:05 Bilder auf Instagram
54:19 Minimalismus und Reduktion in einer komplexen Welt
56:00 Mögliche Buchtitel: Obscuri [ɔpˈskuːʁi] - Dunkelheit / Geheimnis und Kairoi [kaˈi.ʁoː.i] der richtige Augenblick
58:25 Ankündigungen: Venedig, Berlin, Nürnberg
01:02:18 Feedback und Spenden an weekly52
Podcast ZEIT OHNE ENDE mit Thomas Leuthard ⓦ 125 Was ist dein Ikigai, wofür stehst du täglich auf? https://weekly52.de/weekly/125
Bezugsquelle https://ninapapiorek.com/wp/
Den Podcast gibt als 3-Minuten Fast-Forward Teaser und den kompletten mit Bildern aus dem Buch
Die Poesie des Minimalismus in beiden Büchern
Akribie thematisiert Nina Papioreks streng komponierte, minimalistische Schwarz-Weiß-Fotografie und hebt ihre außergewöhnliche Sorgfalt und Präzision hervor. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Street- und Architekturfotografie und konzentrieren sich auf die harmonische Verbindung von Mensch, Architektur und Licht. Charakteristisch ist das Warten auf den perfekten Moment, um den Menschen präzise in klar definierten, grafisch dominierten Räumen zu inszenieren. Die Fotografien laden dazu ein, über die menschliche Rolle im städtischen Raum und über die oftmals beunruhigende Diskrepanz zwischen Mensch und geschaffener Umgebung nachzudenken.
Ikigai orientiert sich am gleichnamigen japanischen Lebenskonzept – dem Sinn und der Freude im Leben – und überträgt dies auf Papioreks Fotografie. Ihr Stil zeichnet sich durch Reduktion, Minimalismus und bewusste Konzentration auf das Wesentliche aus. Die Fotos wirken fast meditativ, schaffen Klarheit und einen Moment der Entschleunigung in einer reizüberfluteten Welt. Der Mensch ist als Teil der architektonischen Umgebung stets präsent, doch nie zufällig: Ort, Licht und Linien werden akribisch gewählt, der entscheidende Moment abgewartet. Die Serie zeigt die bewusste Reduktion als Ausdruck innerer Haltung, nicht als Leere.
Die beiden Bildbände von Nina Papiorek unterscheiden sich in Konzeption, thematischem Fokus und Atmosphäre deutlich voneinander, obwohl beide einen klaren Minimalismus, starke Komposition und Schwarz-Weiß-Fotografie auf höchstem Niveau zeigen.
Thematischer Schwerpunkt
Akribie: Der Band ist dem Begriff der „Akribie“ gewidmet, also einer extremen Sorgfalt und Genauigkeit, die Nina Papiorek sowohl in der Motivwahl als auch in der Gestaltung ihrer Fotos demonstriert. Er fragt nach Genregrenzen zwischen Street-, Architektur- und Fine Art-Fotografie. Die Menschen in ihren Bildern sind präzise inszeniert, das Zusammenspiel von Architektur, Licht und Mensch steht im Vordergrund. Reflexionen über die Rolle des modernen Menschen im selbst geschaffenen urbanen Raum kennzeichnen diesen Band; der Mensch wirkt oft verloren, klein oder befremdet in der gestalteten Umgebung.
Ikigai: Dieses Buch stellt das japanische Lebenskonzept „Ikigai“ ins Zentrum, das „Wofür es sich zu leben lohnt“ bedeutet. Das Thema zieht sich durch die Motive als Suche nach Sinn, Harmonie und meditativer Wirkung. Im Gegensatz zur fast analytischen Präzision von „Akribie“ geht es in „Ikigai“ um den Flow, die innere Balance und das Erreichen von Klarheit durch Reduktion – sowohl in der künstlerischen Haltung als auch im visuellen Stil. Die Fotografien laden zur Entschleunigung und bewussten Wahrnehmung ein.
Fotografischer Ansatz
Akribie: Plant ihre Aufnahmen bis ins Detail, wartet auf den Moment, in dem der Mensch, die Architektur und das Licht die perfekte Komposition ergeben. Die Bildtitel sind häufig graphische Sonderzeichen, die auf eine konzeptionelle, abstrakte Ebene verweisen.
Ikigai: Setzt noch stärker auf Minimalismus und bewusste Reduktion; Farbe wird bewusst weggelassen, um Formen, Kontraste und Komposition zu betonen. Die Aufnahmen erzeugen beim Betrachter eine fast meditative, entschleunigende Wirkung.
Wirkung und Atmosphäre
Akribie: Fokussiert auf Ordnung, Präzision, Kontrolle und die kritische Betrachtung des Menschen in einer streng gestalteten Welt. Die Ästhetik ist klar, fast analytisch, mit starker Betonung auf Struktur und Linie. Es schwingen Fragen nach Entfremdung und dem Verhältnis des Menschen zur gebauten Umwelt mit.
Ikigai: Atmosphärisch ist die Sammlung ruhiger, kontemplativer und lädt zum Innehalten ein. Der Minimalismus ist weniger ein Stilmittel als Ausdruck einer Lebenshaltung, die zur Konzentration auf das Wesentliche, innere Ruhe und Zufriedenheit führt.
Eine kleine Spende bitte: Ich freue mich, wenn ihr ein paar € in die Kasse werft. Denn das Hosting, Webseite, Videos und Clouddienste kosten echtes Geld. Weekly52 ist und bleibt non-profit und für euch kostenlos. Daher klickt auf den Paypal-Button und spendiert eine symbolische 🍕 oder einen ☕️. Damit zeigt ihr eure Wertschätzung und haltet motiviert. Danke ♥️
🇬🇧 (◕‿◕) 🎤 (◕‿◕) From Akribie ♥ to Ikigai ♡ with Nina Papiorek feat. Thomas Leuthard
In this episode, Nina Papiorek shares insights about her new book Ikigai. While her debut Akribie embodied precision and rigor, Ikigai creates a space for calm, balance, and meaning. For Nina, photography is more than technique – it’s a mindful act of seeing, a meditative practice that reveals silence.
The human figure becomes especially fascinating: a measure, a narrator, sometimes an intruder – and yet key to the balance between architecture and space. Nina reflects on patience, planning, and the importance of trusting her own artistic signature.
Ikigai is more than a photo book – it is a philosophical companion, an invitation to slow down, to look more closely, and to find meaning in black and white.
🔑 Keywords
Fotografie, Minimalismus, Schwarzweiß, Inspiration, Kreativität, Künstlerinnen, Street Photography, Fine Art, Motivation, Selbstverwirklichung, Buchkunst, Kunstbuch, Bildband, Community, Mindset, Veränderung, Ausstellung, Photowalk, Creative Process, Buch, Kunst, Leidenschaft, Oberhausen, Candid Momente, Street-Fotografie, Bildbearbeitung, Fotobücher, Bildtitel, Buchgestaltung, Ausstellungen