ⓦ 312 40 Jahre ausgerechnet Bananen: Wir sind zu Gast beim Bananensprayer Thomas Baumgärtel

Der Meister erklärt die Banane zur deutschesten Frucht und wir lernen, warum „Du Arschloch“ nachvollziehbare Kunstkritik sein kann.

Heute haben wir einen ganz besonderen Gast

Gregor Nick und ich waren zu Gast in seinem Atelier im schönen Köln. Er ist der König der Straßenkunst, der Herrscher der Spraydosen, der unbestrittene Meister der schwarzgelben Farbe - wir sprechen natürlich von niemand anderem als dem Bananensprayer!

Dieser Mann hat die Kunstwelt im Sturm erobert, indem er seine Kunstwerke auf ganz besondere Weise präsentiert: er sprayt und installiert Bananen – und das seit bereits 40 Jahren!

Seine Kreationen sind einzigartig, beeindruckend und manchmal auch gefürchtet und ziehen die Aufmerksamkeit von Kunstliebhabern und Sammlern auf der ganzen Welt auf sich. Und jetzt haben wir die Ehre, ihn persönlich in unserer Show zu haben!

Wir haben ihn in seinem Atelier befragt, seine Kunstwerke bewundert und einige Einblicke in seine Projekte bekommen. Freut Euch auf einen lockeren Plausch bei 5-Minuten-Terrine-Nudeltopf und Kaffee mit Thomas Baumgärtel!

Wir philosophieren über die Zusammenhänge zwischen Klüngel und Kirche, Karneval und Köln. Wir vergleichen die Knäste von Berlin und München.

Wir finden endlich raus, worüber seit Jahrhunderten gestritten wird: was Kunst ist und was nicht. Und zwar wissenschaftlich fundiert! Wir bekommen erklärt, warum die Banane die deutscheste aller Früchte ist. Und – in bester rheinischer Direktheit – lernen wir, warum „Du Arschloch“ nachvollziehbare Kunstkritik sein kann. Thomas erklärt, warum van Gogh heilig ist – und warum Despoten befreundeter und weniger befreundeter Staaten das nicht sind.

Last but not least leuchtet uns nun ein, warum immer wieder der größte Teil der Kunst passiert, lange bevor das Kunstwerks erschaffen wird.

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Zentralbibliothek Köln – Ringen um die Generalsanierung

Liebe (KUNST-)Freunde und Freundinnen!

Als Protest gegen einen geplanten Abriss habe ich letzte Woche die Kölner Zentralbibliothek mit einer speziellen Banane als wichtigen Kulturort und die am meisten besuchte städtische Kultureinrichtung ausgezeichnet und zusammen mit Jörg Frank und Helmut Röscheisen (Vorstand Bund für Umwelt und Naturschutz) vor Ort eine Pressekonferenz abgehalten.

Der Abriss der Kunsthalle Köln 2002 am gleichen Ort vom gleichen Architekten Franz Lammersen und vieler weiterer Kölner Kultureinrichtungen, wie z.B. der Kunsthalle CAP Cologne e.V. auf dem Clouth-Areal, zeigt die Gefahren eines unwiederbringlichen Wegfalls auf. Ein Abriss wäre eine unglaubliche Ohrfeige für das Bibliotheks- und Böllarchivteam, dessen verdienstvolle Arbeit überregional anerkannt wird.

Heinrich Böll, der 1979 die Bibliothek am heutigen Standort eröffnete, hatte den ausdrücklichen Wunsch, dass sein Archiv dauerhaft an diesem Standort in diesem Gebäude beheimatet bleibt. Diesen Wunsch zu ignorieren wäre ein Farce für Köln. Eine Bibliothek ist darüber hinaus das Herz einer Stadt, das man nicht einfach so rausreißt und verpflanzt!

Die Petition für den Erhalt der Zentralbibliothek könnt ihr hier unterschreiben:
https://www.change.org/p/sanierung-statt-abriss

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Baumgärtel

Bananensprayer Thomas Baumgärtel, Helmut Röscheisen, Vorsitzender BUND Köln und Jörg Frank vor der Zentralbibliohtek am 16. März 2023.

Foto: privat

Köln | Was wird aus der Kölner Zentralbibliothek? Generalsanierung oder Abriss und Neubau mit einem Interim über vier Standorte und auf wie viele Jahre? Heute bezog der BUND Köln Stellung.

Der BUND Köln bezieht Stellung zur Frage, was bedeutet es, wenn die Stadtverwaltung dem Rat, also der Politik vorschlägt, auf eine Generalsanierung der Kölner Zentralbibliothek am Neumarkt zu verzichten. Die Aktivist:innen befürchten ein Interim auf Jahre und eine Aufteilung der zentralen Kölner Bibliothek auf vier Standorte und weitere Verwerfungen.

NICHT NUR BAUKOSTEN, SONDERN KLIMAFOLGEN IM BLICK BEHALTEN

Aber was scheut Verwaltung und Politik? Sind es die gestiegenen Baukosten für die Generalsanierung? Ist es die Baustelle der Bühnen der Stadt Köln? Wäre es die Opernbaustelle, dann stellt sich die Frage, warum? Haben Rat und Stadtverwaltung keine Learnings aus der Opernbaustelle gezogen und immer noch keine Strategie, wie sie mit Sanierungen umgehen? Der BUND Köln spricht von einem veritablen Organisationsversagen bei der Bühnensanierung, dass der Rat zudem nie aufgeklärt habe. Und er fordert Rat und Stadtverwaltung auf, die bis ins Detail vorbereitete Generalsanierung endlich zu starten und nicht nur Kosten im Blick zu behalten, sondern auch die Klimafolgen etwa eines Abrisses des Gebäudes.

GRAUE ENERGIE

Es geht dabei um die graue Energie, die bei einem Abriss verloren geht. Das sind die Mengen an Energie, die für Baustoffe, Lagerung oder Transport verloren gehen. Zudem entsteht eine hohe Menge an Abfall. So führt der BUND Köln aus, dass der Bedarf an mineralischen Rohstoffen bei der Sanierung eines Gebäudes nur rund 40 Prozent dessen ausmacht, was Abriss und Neubau verschlingen.

SPEKULATION UM NEUE STÄDTISCHE VERWALTUNGSZENTRALE

So vermuten die Aktivist:innen mehr hinter den Abriss- und Neubauplänen. Will die Stadt Köln hier womöglich ein neues Verwaltungszentrum schaffen? Denn die ehemalige Kaufhofzentrale mietete die Stadt bereits an. Zudem läuft der Mietvertrag für das Technische Rathaus und die dort zur Verfügung stehenden rund 63.000 Quadratmeter Bürofläche in Deutz im Jahr 2028 aus.

Jörg Frank, der ehemalige Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Kölner Rat:  „Angesichts der drastisch veränderten Wirtschaftslage sind die Bau-und Materialkosten im Durchschnitt um 30 Prozent gestiegen. Wie bekannt wurde, trifft das auch für die reinen Baukosten bei der Zentralbibliothek zu und ist nicht weiter verwunderlich. Die Steigerung der Gesamtkosten auf über 71 Prozent ist allerdings in den Kosten für den Generalunternehmer und dem Risikozuschlag begründet, die sich fast verdreifachen sollen. Das bedarf allerdings der genauen Begründung.“

Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied der Kölner Kreisgruppe des BUND und Jörg Frank sehen zudem andere Möglichkeiten für die Unterbringung der Stadtverwaltung. So steht das Gebäude der Oberfinanzdirektion leer. Dieses befindet sich aktuell im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen und  die Stadt Köln besitzt hierfür ein Vorkaufsrecht. Dort befinden sich weitere 22.000 Quadratmeter derzeit leerstehende Nutzfläche.

WAS KOSTET DAS INTERIM FÜR DIE STADTBIBLIOTHEK?

Die Stadtbibliothek muss an vier Standorte ausgelagert werden. Das wäre zum einen die Bibliothek an die Hohe Straße, die Verwaltung der Bibliothek an die Richmodstraße und die Archive an die Aachener Straße und ins Historische Archiv am Eifelwall. Laut Kostenschätzung der Gebäudewirtschaft kostet bei einer zehnjährigen Mietlaufzeit alleine das Interim rund 36,6 Millionen Euro.

WEITERE FRAGEN OFFEN

Sollte ein Abriss beschlossen werden, an welche Stelle würde die Stadtbibliothek dann kommen? An den gleichen Ort oder müsste erst ein neues Grundstück beschafft werden? Und gäbe es eines, das so verkehrsgünstig an den Umweltverbund angeschlossen ist? Bisher hat die Planung der Generalsanierung schon 10,2 Millionen Euro gekostet. Diese wären bei einem Abriss und Neubau verloren. Zudem gebe es ein Statik-Gutachten für das Bestandsgebäude und die vier unterirdischen Magazin-Etagen, dass dem gesamten Gebäudekomplex Standsicherheit bescheinigt. Auch der Traum ein größeres Gebäude an der Stelle der aktuellen Stadtbibliothek zu errichten scheint, vor dem Hintergrund der unterirdischen Bauten, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, fraglich: Die U-Bahn und die Tiefgaragen. Ein Neubau der Stadtbibliothek wurde 2021 mit einer Summe von rund 200 Millionen Euro veranschlagt.

Quelle: https://www.report-k.de


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