#219 Frisch gefragt zum Geld

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Hassen Sie Bargeld oder haben Sie schon gestohlen?

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991) hat in seinem „Tagebuch 1966-1971“ streitbare Fragebögen zusammengefasst. Heute nehmen wir uns die 25 Fragen zum Thema Geld vor. Freut euch auf unser Gedankenfeuerwerk.

Kapitelmarken und Links zum ZEIT OHNE ENDE Podcast

  • 00:00 Hassen Sie Bargeld?

  • 04:30 Haben Sie schon ohne Bargeld leben müssen?

  • 06:00 Wenn Sie einen Menschen in der Badehose treffen und nichts von seinen Lebensverhältnissen wissen: woran erkennen Sie nach einigem Gespräch (nicht über Geld) trotz allem den Reichen?

  • 08:30 Wieviel Geld möchten Sie besitzen?

  • 10:30 Gesetzt den Fall, Sie sind bedürftig und haben einen reichen Freund, der Ihnen helfen will, und er gibt Ihnen eine beträchtliche Summe (zum Beispiel damit Sie studieren können) und gelegentlich auch Anzüge von sich, die noch solid sind: was nehmen Sie unbefangener an?

  • 12:00 Haben Sie schon gestohlen?

  • 17:00 Solange Sie kein Vermögen und ein schwaches Einkommen haben, reden die Reichen vor Ihnen ungern über Geld und umso lebhafter über Fragen, die mit Geld nicht zu lösen sind, z. B. über Kunst: empfinden Sie dies als Takt?

  • 18:30 Was halten Sie von Erbschaft ... ?

  • 22:30 Sind Sie ein Sparer? Und wenn ja: Erklären Sie, wieso die Staatsbank bestimmt, wie viel das Geld wert ist, das Sie als Lohn erhalten und gespart haben, und zu wessen Gunsten sich Ihre Ersparnisse plötzlich verflüchtigen?

  • 25:30 Gesetzt den Fall, Sie stammen aus einfachen Verhältnissen und verfügen unversehens über ein großes Einkommen, so daß das Geld für Sie sozusagen keine Rolle mehr spielt: fühlen Sie sich als Person unverändert? Und wenn ja: finden das Ihre bisherigen Freunde auch oder finden sie, das Geld spiele wohl eine Rolle, indem es Sie als Person deformiert?

  • 29:30 Was kostet zur Zeit ein Pfund Butter?

  • 31:30 Wenn Sie in der Lage sein sollten, von Zinsen leben zu können: halten Sie sich deswegen nicht für einen Ausbeuter, weil Sie, obschon Sie von den Zinsen leben könnten, selber auch arbeiten?

  • 33:00 Fürchten Sie sich vor den Armen? Warum nicht?

  • 35:00 Gesetzt den Fall, Sie sind ein großer Mäzen, d. h. Sie verteilen an Leute, die Sie persönlich schätzen, teilweise die beträchtlichen Zinsen aus der Arbeit anderer Leute: verstehen Sie die öffentliche Hochachtung, die Sie als Mäzen genießen, und Ihre eigene Unbefangenheit dabei?

  • 37:30 Was tun Sie für Geld nicht?

  • 40:30 Timon von Athen hat eines Tages, um die Freundschaft seiner Freunde zu prüfen, nur Schüsseln voll Wasser aufgetischt; er erfuhr dabei, was er eigentlich schon wußte, und gab sich bitter vor Enttäuschung über die Menschen, denn siehe, sie kamen immer nur seines Reichtums wegen und waren keine wahren Freunde. 

  • 42:00 Möchten Sie eine reiche Frau?

  • 44:00 Wie erklären Sie es sich, daß Sie als Reicher es gerne zeigen, wenn Sie sich etwas versagen, was Sie sich ohne weiteres leisten könnten, und daß Sie sich fast kindlich freuen, wenn Sie irgend etwas besonders billig erworben haben, geradezu spottbillig, so daß jedermann es sich hätte leisten können, und warum sind Sie zugleich erpicht auf unersetzbare Objekte ... ?

  • 46:30 Was missfällt Ihnen an einem Neureichen ... ?

  • 49:00 Wie rechtfertigen Sie eignen Reichtum ... ?

  • 50:30 Wenn Sie nicht aus eigenem Entschluss, sondern umständehalber nochmals arm werden: wären Sie den Reichen gegenüber, nachdem Sie als Gleichgestellter einmal ihre Denkweise kennengelernt haben, so duldsam wie früher, wehrlos durch Respekt?

  • 51:30 Haben Sie einmal eine Banknote mit dem Porträt eines großen Dichters oder eines großen Feldherrn, angezündet mit einem Feuerzeug und sich angesichts der Asche gefragt, wo jetzt der verbürgte Wert bleibt?

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