ⓦ 317 Die Kölsche Linda … Vision einer menschenfreundlichen Politik und Obdachlosigkeit im Wandel

Linda Rennings, Gründerin des Vereins H.i.K. – Heimatlos in Köln e.V. mit ihrem Hund Clayd

Foto: Gregor Nick

Im Rahmen unserer Köln Reihe haben wir diesmal “Die Kölsche Linda” besucht. Linda Rennings kennt man unter diesem Namen, seit sie so viele Jahre draußen auf Kölns Straßen ehrenamtlich arbeitet und den Verein HIK Heimatlos in Köln gegründet hat.

Sie arbeitet, wie sie sagt, im Team mit ihrem Hund Clayd und vielen anderen ehrenamtlichen Menschen als Streetworkerin und hilft Obdachlosen. Gregor hat sie in Köln-Mühlheim in einem Straßencafé getroffen und mit ihr darüber gesprochen, was sie tut, was sie bewegt und wie sie ganz individuell unter dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe” aktiv ist.

https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/koeln/video-lokalzeit-aus-koeln---2584.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/architektur-soll-obdachlose-vertreiben-100.html

Rebellin der Straße: Weiblich und wohnungslos

Ein packender Lebensbericht einer ehemaligen Wohnungslosen und ein Aufruf zur Unterstützung obdachloser Frauen

Linda Rennings, selbst einst obdachlos, kämpft heute für Frauen auf der Straße. Mit ihrem Verein «Heimatlos in Köln» weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, bietet sie konkrete Unterstützung im harten Alltag. Die 60-Jährige spricht als ehemalige Leidensgenossin zu den Frauen, ihre Lebensgeschichte erzählt sie in «Rebellin der Straße» mitreißend und augenöffnend. Ihr schonungsloser Bericht steht exemplarisch für die Erlebnisse vieler Frauen, die auf der Straße besonderen Gefahren ausgesetzt sind. Wer soziales Engagement leben will und den täglichen Kampf der steigenden Zahl obdachloser Menschen wirklich verstehen möchte, kommt an Linda Rennings nicht vorbei.

Bezugsquelle: Amazon oder Thalia

Kapitelmarken zum Podcast

  • (00:00) Intro zum Interview

  • (02:14) Vorstellung „Die Kölsche Linda“

  • (03:55) Gefahren beim Leben ohne Obdach

  • (04:27) Berührungsängste der Bürgerinnen und Bürger

  • (07:11) Ursachen für Obdachlosigkeit

  • (08:52) Hilfen raus aus der Situation 

  • (11:21) Obdachlosigkeit im Wandel 

  • (14:08) Gesundheitliche Probleme, Sucht, psychische Probleme

  • (19:11) Essen und Trinken

  • (20:06) Freiheit, Unabhängigkeit des Vereins Heimatlos in Köln

  • (30:38) Kooperation mit der Politik, Expertinnen Rat

  • (32:40) Kooperation mit Medien       

  • (36:24) Stadtrundgänge mit Obdachlosen 

  • (38:01) Housing First 

  • (41:14) Vision einer menschenfreundlichen Politik

  • (47:27) Privatheit ist auch wichtig

  • (50:19) Spenden und Hilfe willkommen!

Ehre, wem Ehre gebührt - Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 3.5.2023

Foto: Gregor Nick - Linda Rennings und Günther Wallraff


Kölsche Linda - Linda Rennings

Linda ist die Gründerin des Vereins Heimatlos in Köln. Sie hat jahrelang am eigenen Leib erlebt, welchen Schwierigkeiten obdachlose Frauen ausgesetzt sind und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.

Linda hat den schwierigen Schritt heraus aus dem Obdachlosenleben mit viel Kraft und Ausdauer geschafft und will heute anderen Frauen Mut geben auch ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dieses Projekt ist ihre Lebensmission.

Hier kannst du spenden —> SPENDEN FÜR DEN VEREIN „HIK – HEIMATLOS IN KÖLN“

Oder direkt über PayPal: HIK-heimatlos@gmx.de

Die Kölsche Linda auf Facebook von der Begegnung mit Gregor

Gestern traf ich mich dann mit Gregor Ni für den Podcast. Eigentlich war der Plan, ins Bistro vom Herrn Zooch zu gehen, doch da ist zu gewesen wegen Urlaub. Nun war guter Rat teuer, wohin nun, wo es nicht so laut ist, wenig Nebengeräusche, die bei der Aufnahme dann zu hören sind. So viel Möglichkeiten, was leise Geräusche anbetrifft, bietet Mülheim nun nicht gerade, auch nicht an Gasto, zumindest viel mir nicht viel so spontan dazu ein. Also sind wir ins Cortina Eiscafe mit dem Garten hier hinten drin und sagten wir probieren es einfach. Wenn es nicht klappt, weil es zu laut dort ist, müssen wir halt einen neuen Termin machen. Doch ich sagte, terminlich sieht es sehr schlecht aus, da ich bis Juni schon viele Termine habe.

Anfangs war es auch sehr laut durch Familien mit Kindern, so tranken wir erstmal einen Cappu und warteten ab. Es leerte sich ein wenig und so machte Gregor das Aufnahmegerät an. Man hört zwar ein paar ein Stimmen im Hintergrund, die Kellner usw., doch es hält sich in Grenzen.

Gregor und ich kannten uns vorher nicht und er war wie so oft bei Menschen, die mit uns neu zu tun haben, sprachlos über Clayd, der wieder vorbildlich brav neben mir lag und geduldig wartete bis alles fertig war, ohne groß einen Mucks zu machen. Ja, sagte ich, Clayd kennt das so, er ist immer und überall dabei, wo es nur geht und da er darauf trainiert ist und nicht anders kennt, kriegt der alles super hin. Er weiß, wenn ich sage, wir gehen arbeiten das er einen Job hat.

Auch war Gregor so nett mich nach Hause zu fahren und auf dem Weg dahin bei einer türkischen Metzgerei anzuhalten, ich sprang schnell rein, um für Clayd einzukaufen, sein Hähnchenfleisch und Herzen, um Leckerlis für ihn zu machen, auch dabei kam kein Mucks von Clayd, er wartete schön im fremden Auto, bis ich wieder da war. Auch das kannte Gregor nicht und hatte damit gerechnet Clayd würde bellen oder so. Wieder sagte ich, Clayd kennt seine Kommandos. Ja, nicht ohne Grund bin ich so mit Clayd wie es ist, denn ich weiß das er viel Leistung bringt, die nicht jeder Hund einfach so schafft.

Wir haben dann noch ein paar Fotos gemacht und auch dort war Clayd wie immer locker als Profi. Ich bin sehr dankbar und stolz diesen besonderen Hund zu haben, der alles mit macht, ohne zu murren, der auf mich aufpasst und einfach als Profi an meiner Seite ist, egal wobei auch immer. All der Aufwand, die Kosten, die Zeit mit Training und vieles mehr, hat sich mehr wie nur gelohnt. Natürlich weiß ich auch, dass nicht jeder mit Clayd klarkommt, der ihn nicht kennt oder weiß, wie er tickt.

Clayd ist nun mal kein Couchpotato oder so. Er ist sehr sozial und ihn streicheln ist kein Problem, doch kann er jederzeit den Schalter umlegen und das muss man handeln können. Trotz all seiner Gesundheitsbaustellen und der Tage, wo es ihm nicht gut geht, will er immer wieder mit, will was erleben will dabei sein. Ja, Clayd ist mein persönlicher Glücksfall. Wenn der Podcast öffentlich ist, setze ich es hier rein. Jedenfalls war Gregor am Schluss sehr beeindruckt von Clayd und ich wieder sehr stolz auf ihn.

Quelle: https://www.facebook.com/melissa.rennings.3



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Ursachen von Obdachlosigkeit

Obdachlosigkeit ist ein ernstes soziales Problem, das viele Menschen in Deutschland und weltweit betrifft. Obdachlose Menschen leben ohne feste Unterkunft auf der Straße, in Notunterkünften, in Wohnheimen oder bei Bekannten. Sie sind oft von Armut, Krankheit, Gewalt und Diskriminierung betroffen. Aber was sind die Ursachen von Obdachlosigkeit? Warum verlieren Menschen ihr Zuhause und ihre Sicherheit?

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die zu Obdachlosigkeit führen können. Einige davon sind:

  • Arbeitslosigkeit: Viele Menschen werden obdachlos, weil sie ihren Job verlieren und keine neue Arbeit finden können. Ohne Einkommen können sie ihre Miete oder Hypothek nicht mehr bezahlen und werden aus ihrer Wohnung oder ihrem Haus vertrieben. Arbeitslosigkeit kann auch zu psychischen Problemen wie Depressionen oder Sucht führen, die die Situation verschlimmern können.

  • Scheidung oder Trennung: Eine weitere häufige Ursache von Obdachlosigkeit ist eine Scheidung oder Trennung von einem Partner. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten, Streit um das Sorgerecht für die Kinder oder häuslicher Gewalt führen. Manche Menschen müssen ihre Wohnung verlassen, weil sie sich die Miete alleine nicht mehr leisten können oder weil sie von ihrem Partner bedroht werden.

  • Krankheit oder Behinderung: Manche Menschen werden obdachlos, weil sie an einer schweren Krankheit oder Behinderung leiden, die ihre Arbeitsfähigkeit einschränkt oder hohe Kosten verursacht. Sie können ihre medizinische Versorgung nicht mehr finanzieren oder brauchen eine spezielle Betreuung, die sie nicht bekommen können. Manche Krankheiten oder Behinderungen beeinträchtigen auch die psychische Gesundheit oder das soziale Verhalten der Betroffenen, was zu Isolation oder Konflikten mit anderen führen kann.

  • Armut: Viele Menschen haben nicht genug Einkommen oder Vermögen, um sich eine Wohnung leisten zu können. Dies kann auf Arbeitslosigkeit, Niedriglohnarbeit, Schulden, Krankheit oder andere Gründe zurückzuführen sein. Armut kann auch zu sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung führen, die den Zugang zu Wohnraum erschweren.

  • Wohnungsnot: Es gibt einen Mangel an bezahlbarem und angemessenem Wohnraum in vielen Städten und Regionen. Die hohe Nachfrage nach Wohnungen treibt die Mieten und Immobilienpreise in die Höhe und schließt viele Menschen vom Wohnungsmarkt aus. Zudem gibt es oft zu wenig sozialen Wohnungsbau oder geförderte Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen oder besonderen Bedürfnissen.

  • Persönliche Probleme: Einige Menschen haben Schwierigkeiten, eine Wohnung zu halten oder zu finden, weil sie persönliche Probleme haben, die ihre Stabilität und Selbstständigkeit beeinträchtigen. Dazu können psychische Erkrankungen, Suchtprobleme, familiäre Konflikte, Gewalt, Missbrauch oder Traumata gehören. Diese Probleme können auch die Beziehungen zu anderen Menschen und zu Hilfsangeboten belasten.

  • Strukturelle Probleme: Es gibt auch strukturelle Probleme in der Gesellschaft und im politischen System, die Obdachlosigkeit verursachen oder verschärfen können. Dazu gehören unzureichende soziale Sicherungssysteme, mangelnde Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen für Menschen in Wohnungsnot, unfaire Gesetze oder Verordnungen zum Mieterschutz oder zur Räumung sowie fehlende Koordination und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Bereich der Wohnungslosenhilfe.

  • Flucht oder Migration: Einige Menschen werden obdachlos, weil sie aus ihrer Heimat fliehen müssen, um Krieg, Verfolgung oder Naturkatastrophen zu entkommen. Sie suchen Schutz in einem anderen Land, wo sie oft keine Aufenthaltserlaubnis oder Arbeitserlaubnis haben. Sie haben Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden oder Zugang zu sozialen Diensten zu erhalten. Sie sind oft Opfer von Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit.

  • Persönliche Entscheidung: Ein kleiner Teil der obdachlosen Menschen entscheidet sich freiwillig für ein Leben auf der Straße. Sie wollen sich nicht an gesellschaftliche Normen anpassen oder haben eine alternative Lebensphilosophie. Sie lehnen staatliche Hilfe ab oder haben kein Vertrauen in die Institutionen. Sie bevorzugen die Unabhängigkeit und Freiheit des Straßenlebens.

Wie man sieht, gibt es viele verschiedene Ursachen von Obdachlosigkeit, die oft miteinander verknüpft sind. Obdachlosigkeit ist kein individuelles Versagen, sondern ein Ausdruck von strukturellen Problemen in der Gesellschaft. Um Obdachlosigkeit zu bekämpfen und zu vermeiden, braucht es daher einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die materiellen als auch die psychischen Bedürfnisse der obdachlosen Menschen berücksichtigt.

Hilfe bei Obdachlosigkeit

Obdachlosigkeit bleibt oft unsichtbar. Wie kann man Obdachlosen helfen oder selbst Hilfe bekommen, wenn man kein Dach über dem Kopf hat?

Zum Glück gibt es (neben der obigen Initiative von Linda) verschiedene Organisationen und Einrichtungen, die sich um wohnungslose und obdachlose Menschen kümmern. Sie bieten zum Beispiel Notunterkünfte, Tagesstätten, Beratungsstellen, Kleiderkammern, Suppenküchen oder medizinische Versorgung an. Einige Beispiele sind die Heilsarmee, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz oder die Diakonie.

Wenn man wohnungslos geworden ist oder einem Wohnungslosigkeit droht, sollte man sich so schnell wie möglich bei einer Beratungsstelle melden. Dort kann man Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung, bei der Beantragung von finanzieller Unterstützung oder bei der Bewältigung von persönlichen Problemen bekommen. Die Beratungsstellen kennen auch die lokalen Angebote für wohnungslose Menschen und können einen weitervermitteln.

Obdachlosigkeit ist kein Schicksal, sondern eine Situation, aus der man wieder herauskommen kann. Mit der richtigen Hilfe und Unterstützung kann man wieder ein selbstbestimmtes Leben führen. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle sensibel für das Thema sind und uns solidarisch zeigen.


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